Saints

Saints
Lieber unperfekte Heilige als perfekte Scheinheiligkeit.

Ein Projekt von : Nils Laengner, Tom Laengner und Ulrike Laengner

Jeder Mensch hat eine Bedeutung, jedes Leben hat Würde. Diese Botschaft steht im Mittelpunkt der Portraits des Dortmunder Fotografen Nils Laengner. Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Lebenssituationen wurden im Studio vor einem goldenen Kreis auf schwarzem Grund abgelichtet. Ein Schwerpunkt lag dabei auf Portraits von Flüchtlingen, als organischem Bestandteil der aktuellen Bevölkerung der Stadt Dortmund.

Die Fotos sollen nur Eines präsentieren: Ein Gesicht – einen Menschen.
Was offensichtlich ist: Menschen sind einzigartig.
Die Folge: Sie sind unterschiedlich. Sehr sogar!

Die ‘Heiligen‘ hier sind Kinder, Frauen und Männer. Einige haben das Leben noch vor sich. Andere können bereits ausführlich davon berichten. Es gibt eine Vielzahl an Farben: Haare, Kleidung, Augen und Haut.
Manche tragen Kopfbedeckungen, andere Brillen. Kurze Haare, lockige Haare, wenige Haare. Vielleicht fällt Dir und Ihnen auch noch mehr auf. Doch so manches bleibt unseren Augen verborgen.

Was den Augen verborgen bleibt: Die Menschen von Saints sind Friseure, Lehrer, Politiker, Büromenschen, Kaufleute und Köche …
Sie haben ihre Träume, Wunden und Geschichten. Einige haben einen Schulabschluss und ein gute Ausbildung. Andere können kaum ihren Namen schreiben. Sie kamen mit Plastiktüten, Koffern oder einem Möbelwagen. Im Laufe ihres Lebens haben sie Kinder bekommen, Gewalt erfahren oder selber ausgeübt. Sie sind Muslime, Hindus oder Christen. Sie sind Menschen. Doch wer ist wer? Und warum bleibt das
ungewiss?

Warum wurde es so gemacht:
Saints sollte die einzelnen Personen vorstellen: Mit Daten, Geschichten und Träumen. Eigentlich. Doch dann wurde es ganz anders. Wäre es nicht besser, einfach nur den Namen zu nennen? Was sagt beispielsweise die Nennung eines Berufes über eine Person aus? Dient ein Mensch der Gesellschaft besser, wenn er einen akademischen Titel trägt? Oder könnte es erst einmal ausreichen, dem anderen Menschen als Mensch gegenüber zu treten?
Reicht dafür nicht der Name?

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